Weihnachtstraditionen aus der Pfalz
Warum der Weihnachtsmann aussieht, wie er aussieht und wann wir die erste Kerze anzünden dürfen...
Weihnachten – Das Fest der Liebe und Familie, die Zeit der Traditionen und des Heimkommens, die Zeit des Entspannens und Ruhefindens, die besinnlichste Zeit des Jahres.
In den Fenstern leuchten Sterne, im Wohnzimmer steht die Krippe bereit und in den Küchen duftet es nach selbstgemachten Plätzchen.
Aber mit Weihnachten und der Weihnachtszeit verbinden wir noch viel mehr: Adventskalender und Adventskranz, Kerzenschein, Nikolaus, Weihnachtsbaum, Geschenke, Tannen, Nüsse, Orangen und Mandarinen, ....
Wussten Sie, dass einige unserer heutigen Weihnachtstraditionen ihren Ursprung in der Pfalz fanden?
Thomas Nast und das Bildnis des Weihnachtsmannes
Kennen Sie den Weihnachtsmann? Natürlich nicht persönlich, aber haben Sie ein Bild von ihm vor Augen? Relativ groß – vor allem der Bauch – roter Mantel und rote Mütze, schwarze Stiefel, einen großen Sack voller Geschenke auf dem Rücken, Brille auf der Nase, weißes Haar und einen großen weißen Rauschebart! So stellen wir uns alle den Weihnachtsmann vor. Und daran ist ein Pfälzer Schuld!
Thomas Nast, geboren 1840 im nahen Landau in der Pfalz, hat dieses Bild geschaffen. Nachdem er mit seiner Familie nach New York auswanderte, arbeitete er für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. 1862 zeichnete er für einen Auftrag zum ersten Mal das Bild des Weihnachtsmannes.
Inspiriert für dessen Aussehen wurde er durch das Gedicht von Clement Moore "A Visit from Saint Nicholas" und seiner Vorstellung vom pfälzischen "Belznickel", dem deutschen Weihnachtsmann und dem niederländischen Sinterklaas.
In Landau feiert man den Landsmann Thomas Nast in der Weihnachtszeit mit dem Thomas-Nast-Nikolausmarkt auf dem Rathausplatz. Zahlreiche Kunsthandwerker zeigen hier ihr handwerkliches Können, es duftet nach Glühwein und anderen Leckereien und vom Etagenkarussell klingt Musik aus der historischen Orgel über den Platz.
Kaiser Konrad II und der Streit um die Adventstage
Oder wussten Sie, dass auf der Klosterruine Limburg bei Bad Dürkheim festgelegt wurde, wann wir den 1. Advent feiern?
Vor dem 11. Jahrhundert gab es keine einheitliche Regelung, wann die Adventszeit zu beginnen hatte. So kam es, dass während Kaiser Konrad II. im Jahr 1038 seinen Onkel in Straßburg besuchte, dort bereits am 26. November der 1. Advent gefeiert wurde. Zuhause in Limburg stand dieser Feiertag allerdings erst eine Woche später, am 3. Dezember an.
Er weigerte sich in Straßburg bereits so früh in die Adventszeit zu starten und wartete damit, bis er wieder zu Hause bei seiner Frau war. Danach berief er eine Synode auf der Limburg ein, um eine einheitliche Regelung Adventsfeiertage festzulegen. Die Mehrheit der Bischöfe stimmte ihm zu und somit ist seit diesem Tage klar: Es gibt vier Adventssonntage. Fällt der 24.12. auf einen Sonntag, ist der 4. Advent gleichzeitig auch Heilig Abend!