Madenburg

Eschbach

Beschreibung

Auf der Spitze des Rothenbergs oberhalb von Eschbach steht die Madenburg. Mit einer Länge von 180 Metern und einer Breite von 50 Metern ist sie die größte Burganlage der Südpfalz und eine der größten Burganlagen in der Pfalz.

Die Burganlage wurde vermutlich Ende des 11. Jahrhunderts als Reichsburg zum Schutz der zur Anlage gehörenden Ländereien und Kontrolle des Kaiserbachtals gebaut. Sie stammt daher aus einem ähnlichen Zeitalter wie die nahe gelegene Reichsburg Trifels. Als "Parthenopolis" (Jungfrauenburg oder Marienburg) wurde die Burg das erste Mal 1076 in den "Bertholdi Annales" erwähnt. Die Burg war wohl schon damals im Besitztum des Bistums Speyer, dessen Schutzpatronin Maria war. So kam es vermutlich später zum Name Madenburg, der "Burg der Jungfrau Maria", der 1176 erstmals urkundlich erwähnt wurde.

In den folgenden Jahrhunderten hatte die Burg verschiedene Eigentümer, wie die Leininger, Sickinger oder Fleckensteiner, bis sie schließlich 1516 vom Bischof Georg von Speyer und Pfalzgraf bei Rhein mitsamt den zugehörenden Dörfern Eschbach, Ranschbach, Arzheim, Waldhambach und Waldrohrbach aufgekauft wurde. Die Madenburg wurde fortan neben der "Kestenburg" (Hambacher Schloss) zur bischöflichen Nebenresidenz und Verwaltungssitz des Amts Madenburg.

Während dem Bauerkrieg 1525 wurde die Madenburg ausgeplündert und abgebrannt. In den folgenden Jahren wurde die Burg unter den Speyerer Bischöfen wieder aufgebaut und zum Teil erweitert. Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde die Burg in rascher Abfolge erobert und von spanischen, österreichischen, schwedischen und französischen Truppen besetzt, bis sie 1648 erneut in den Besitztum des Bischof von Speyer überging.

1680 erhob der französische König Ludwig XIV. Ansprüche auf Besitztümer des Hochstifts Speyer, so auch auf die Madenburg. Eine französische Garnison wurde auf der Burg stationiert. Die Truppen wurden 1689 abgezogen und die Burg im Pfälzischen Erbfolgekrieg gesprengt.

Als in den französischen Revolutionskriegen in den 1790er Jahren das linksrheinische Gebiet und die heutige Pfalz von französischen Truppen besetzt und schließlich ein Teil Frankreichs wurde, kam es auch zum Ende des Amts Madenburg, die Burg wurde zu französischem Nationalgut und 1800 an drei Landauer Bürger versteigert.

Die Burg wechselte in den kommenden Jahren wieder häufig die Besitzer nach Verkäufen und Versteigerungen, bis 1826 38 Eschbacher Bürger die Madenburg samt Schloßberg erwarben.

Die Pfalz war nach den Befreiungskriegen und dem Wiener Kongress (1815) zwischenzeitlich in zu einem Teil des Bayrischen Königreichs geworden und wurde seit 1825 von König Ludwig I. regiert. Nachdem nun die Beziehung zwischen der Pfalz und Bayern nach dem Hambacher Fest 1832 stark belastet war, boten die Eschbacher Bürger dem Kronprinzen Maximilian 1842 die Madenburg als Versöhnungs- und Hochzeitsgeschenk. Dieser lehte allerdings ab und wählte das Hambacher Schloss als Sommerresidenz.

In den 1840er wurde die Madenburg durch zwei besondere Ereignisse über die Region hinaus bekannt: Die "Eschbacher Rutsch" 1843 (siehe "Rutschbrunnen") und eine Kundgebung 1848 mit dem begabten Regner und bekannten Abgeordneten der Frankfurter Paulskirche Robert Blum.

1870 wurde schließlich der Madenburgverein gegründet, der in den Folgejahren sich die meisten Wald- und Burgrechte erkaufen konnte. Der Verein hat sich verschiedener Restaurierungsmaßnahmen angenommen, zuletzt auch dem Wiederaufbau des historischen Brunnenlaufrads.

Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten vermittelt die Madenburg heute wieder ein eindrucksvolles Bild ihrer früheren Pracht. Eine ständige Ausstellung auf der Burg zeigt die Entstehungsgeschichte. Einer der Türme ist begehbar und bietet nicht nur einen sagenhaften Blick hinunter über das Rebenmeer und die Rheinebene, sondern auch über den Pfälzerwald und den Wasgau. Die Madenburgschänke versorgt mit typischen Pfälzer Speisen und Getränken.

Erreichbar: zu Fuß von Eschbach aus oder auf halber Höhe vom Wanderparkplatz Madenburg.

Die Madenburg gehört zu den Kulturdenkmälern des Ortes.

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